Blasenentzündungen oder auch Harnwegsinfekt genannt, sind ein häufiges Problem, das viele Frauen betrifft. Oft wird dabei übersehen, wie wichtig das Blasen-Mikrobiom für unsere Gesundheit ist. Eine gesunde mikrobielle Diversität in der Blase spielt eine entscheidende Rolle, um Entzündungen und Infektionen vorzubeugen.
Ein häufiges Bakterium, das mit Blasenentzündungen in Verbindung gebracht wird, ist Escherichia coli. Diese Bakterien sind in der Lage, einen Biofilm oder ein Reservoir zu bilden, indem sie sich in der Blasenwand einnisten. Dies kann die Behandlung von Blasenentzündungen erheblich erschweren.
Ein weiteres Problem ist, dass Antibiotika oft nicht die gewünschte Wirkung zeigen. Insbesondere bei sogenannten CWD (cell wall-deficient) Bakterien, zellwandfreie Bakterien. Der Wirkmechanismus vieler Antibiotika ist es, die Zellwände der Bakterien zu zerstören und somit das Bakterium zu eliminieren. Prinzipiell sind aber so gut wie alle medizinisch bedeutsame Bakterien in der Lage, zellwandfreie Formen zu bilden und sich zu vermehren. Zudem sind CWD-Bakterien in Standarduntersuchungen im Labor nur schwer nachweisbar, was die Diagnose und Behandlung oft weiter kompliziert.
Es ist wichtig, das Bewusstsein für die Rolle des Blasen-Mikrobioms zu erkennen und alternative Ansätze zur Behandlung von Blasenentzündungen zu gehen. Eine ausgewogene mikrobielle Diversität könnte der Schlüssel sein, um wiederkehrende Infektionen zu vermeiden und die Gesundheit der Blase zu fördern.